TAIWAN
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23. September 2020
SENEGAL & GAMBIA
Von Dakar nach Banjul
von vorsichtigen Affen und heiligen KrokodilenDer westlichste Punkt Afrikas, das Kap Verde mit seiner Metropole Dakar, der Hauptstadt des Staates Senegal und Zentrum post-kolonialer französischer Kultur im Sahel, sollte diesmal der Anfang meiner Reise sein. Da ich nur eine Woche Zeit habe und so viel wie möglich sehen will, beschloss ich das Ganze schon vorab etwas zu organisieren. Endziel der Reise war die Hauptstadt von „The Gambia“ – Banjul. Schön kolonial hineingeflickt, entlang des Gambia Rivers, zeigt die Grenzziehung auf der Landkarte den arroganten und verachtenden Stil mit der sich die Großmächte der damaligen Zeit den Sklavenhandel unter sich aufteilten.
Pünktlich empfängt mich mein Guide Abduolaye am neuen Flughafen Dakars. Abdu wird mich während meiner Reise begleiten, da mir der Zeitaufwand mit Buschtaxis für diese kurze Reise doch zu aufwändig erscheint. Schon bei der Fahrt in die Stadt bekommt man eine gute Vorstellung davon, wie dieses Chaos an Leuten und Verkehr funktionier, in dem es seinen eigenen für uns nicht zu verstehenden Regeln folgt.
Nach einer kurzen Nacht und einem guten Frühstück holt mich mein Guide schon früh ab, um mir die Stadt näher zu bringen.
Jetzt bin ich doch froh, Abdu an meiner Seite zu haben. Von links und rechts drängen Hände und Gesichter „cher Monsieur“ doch dazu, vielleicht etwas zu kaufen oder bieten sonstige Dienste an, auf die ich gerne verzichten kann. Meinen Zahnarzt habe ich zuhause, Immobilien im Senegal ste-hen heute nicht auf meiner Einkaufsliste und meine längst abhanden gekommene Haarpracht er-spart mir den Friseur, der für afrikanisches Haar ohnehin die viel bezaubernden Kunstwerke kreiert.
Nach dem ersten Straßengewühl werde ich zum Staatsmonument des Senegal gebracht. Ein überdimensioniertes, an sowjetischen Stalin-Gigantismus erinnerndes Mahnmal für die Unabhängigkeit des Senegal 1960 von den Kolonialherren.
Die Errichtung dieses Monsters verschlang den kompletten Staatshaushalt des Senegal und diente der Selbstdarstellung eines einzigen Mannes, dem Langzeitpräsidenten Wade. Abdu merkt, dass ich nicht begeistert bin und sagt auch ganz offen, dass eigentlich niemand wirklich etwas für dieses Bauwerk übrig hat und das Geld besser in Schulen und Kinderbetreuung angelegt gewesen wäre. Es folgt eine längere Diskussion zwischen uns in der mir Abdu sehr freizügig und offen meine Fragen zu radikalen Moslems, Beschneidungen bei Mädchen, Zwangs- und Vielehen beantwortet. Schnell verlassen wir dieses bizarre Mahnmal und fahren durch ein unglaubliches Gewühl von Menschen und Märkten zum Cap Verde, dem westlichsten Punkt des Kontinents. Auf dem Weg dorthin passieren wir den alten Flughafen von Dakar und beim Anblick der vielen Transportmaschi-nen der US-Air Force und anderer Armeen auf dem Flugfeld, wird einem wieder bewusst, dass der Senegal das Zentrum des Westens im Kampf gegen Boko Haram ist.
Dafür muss der Senegal natürlich selbst sehr liberal sein, was er auch in seiner religiösen Toleranz gegenüber anderen Konfessionen ist. Christen können sich hier frei bewegen und man sieht relativ viele Kirchen, neben den allgegenwärtigen Moscheen (bei 94% moslemischer Bevölkerung).
Früh am nächsten Morgen holt mich Abdu wieder beim Hotel ab und unserer Reise zur Grenze von „The Gambia“ kann beginnen. Nachdem wir die Vorstädte von Dakar in Richtung Süden durchquert haben, wird die Landschaft zunehmend karger und die typische Flora des „Sahel“ umgibt uns mit viel Sand, Büschen und Akazien. Am meisten begeistern mich aber die vielen Baobab-Bäume, die wir umgedrehte Flaschen in der Erde stecken. Diese afrikanischen Affenbrotbäume sind die mysti-schen Gewächse dieses Kontinents, südlich der Sahara. Dazwischen grasen Kamele, Rinder und ab und zu liegen vereinzelte kleine Dörfer am Weg. Nach der nächsten größeren Stadt – Mbour – geht es nach Osten, da wir das riesige Flussdelta des Saloum Flusses umfahren müssen.
Der Saloum ist einer von drei großen Flüssen Senegals, die in dieser doch sehr trockenen Zone der Erde, das Land durchqueren und in den Atlantik münden. Ganz im Norden, die Grenze zu Mauretnien bildend, der Senegal-River, ganz im Süden, an der Grenze zu Guinea-Bissau der Casamance. Der Saloum und der Casamance sind an ihren Mündungen von großen, fast unberührten Mangrovenwäldern umgeben, die heute unter Schutz stehen. Rechtzeitig wurde die Bedeutung für den Wasserhaushalt und das natürliche Gleichgewicht für die Region erkannt. Nachdem wir den öst-lichsten Punkt des Saloum Deltas erreicht, und an der ersten nennenswerten Brücke den Hauptarm des Flusses überquert haben, geht es wieder nach Südwesten. Bevor sich der Fluss in ein großes Delta auffächert, fallen mir, immerhin zig Kilometer vom Meer entfernt, die großen weißen Salzflächen auf, wo Menschen das kostbare Mineral sieben und in Säcke schaufeln.
Während der Regenzeit und bei passendem Mond drückt die Flut soweit ins Landesinnere, dass sich das Salz des Atlantiks auch so-weit
im Landesinneren noch nützen lässt. Trotz des Salzes sieht man noch Erdnussfelder und dazwischen einige Kühe und Kamele grasen.
Bald erreichen wir unser Ziel – ein Naturcamp an einem südlichen Arm des Saloum, mitten in den Mangroven. Den Rest des Tages streife ich mit der Kamera durch das große Areal und fotografiere Flora und Fauna. Vor allem die unglaublich vielen und bunten Vögel, vom Fischadler bis zu ganz kleinen Vögeln faszinieren mich. Dazwischen hüpfen Affen neugierig umher, Meerkatzen und Paviane. Große Schmetterlinge, die auf leuchtenden Blüten sitzen, verschönern dieses Paradies. Meinen Sundowner am Abend trinke ich in Gesellschaft von Flughunden, die sich unter dem großen Lampenschirm an der Bar auf die Nacht vorbereiten. Nach einer kurzen Nacht, einem kurzen Morgenspazier-
gang und dem Frühstück beginnt mein letzter Tag im Senegal, da wir hier nicht mehr weit von der Grenze zu „The Gambia“ entfernt sind.
Diese, im Westen komplett unnatürlich verlaufende Grenze, ist ein Musterbeispiel für die Mentalität zur Zeit des Kolonialismus. Ihre Interessen berücksichtigend wurde von Briten und Franzosen mit einem Bleistift und einem Lineal einfach, ohne auch nur irgendwelche natürliche oder gewach-sene Strukturen zu berücksichtigen, eine Grenze gezogen. In diesem Fall beim Vertrag von Versailles 1783, nach dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, sollten hier die Franzosen für den Verlust großer Teile Kanadas und die Briten für den Verlust der Neuenglandstaaten durch den lukrati-ven Sklavenhandel zufrieden gestellt werden. Den Briten wurde das Nord- und Südufer des größten Flusses dieser Gegend - des Gambia-River - bis ins Hinterland zugesprochen. Die Franzosen erhielten ohnehin fast den ganzen Westen von Afrika. So liegt Gambia inmitten des Senegal, wo-raus sich der Name der Region „Senegambia“ ergibt. Nachdem wir an der Grenze angekommen sind, erklärt mir Abdu, dass er mich durch das Prozedere auf beiden Seiten begleitet. Das Gefühl von Grenze stellt sich bei mir überhaupt nicht ein. Alles erinnert an einen riesigen Markt, bunt, laut, lebhaft! Erst als ich meine Kamera versuche zu benutzen, erscheint wie aus dem Nichts ein Soldat und ermahnt mich an der Grenze nicht zu knipsen. Bien sur Monsieur – Excuse-moi……
Die Formalitäten am senegalesischen Posten, der eigentlich mehr eine Holzbaracke ist, sind sehr schnell erledigt „au revoir Monsieur, merci pour visite le Senegal“, Stempel in den Pass und fertig. Nun überqueren wir den ganzen Markt zur „The Gambia Immigration“. Abdu bringt mich in ein Haus, in dem ich mich zuerst an das düstere Licht gewöhnen muss. Wir sind in einer Art überdach-ten Innenhof, wo mehrere Menschen am Boden sitzen, einer davon in einer Zelle in der Mitte des Raumes. „Welcome to The Gambia“ begrüßt uns ein junger Soldat mit geschulterter Kalaschnikov. Ah ja, von nun an jetzt bitte alles in Englisch! Wir werden in einen Raum gebeten, wo ein Offizier meinen Pass betrachtet, dann in den nächsten Raum geht, wo wieder ein Offizier meinen Pass betrachtet.
Dann werden wir wieder in den Innenhof geschickt. Ich flüstere Abdu zu, was der Typ in der Zelle den verbrochen hätte, bzw. was die anderen hier machen. Die Zelle wäre für Drogenschmuggler und ähnliches, die anderen warten auf irgendeine Gefälligkeit oder Papiere des Zoll. Tja, so ist das halt an der Grenze in „The Gambia“. Aber jetzt kommt „the chief officer“ persönlich, der mich mit Handschlag begrüßt, als ob wir uns schon ewig kennen würden. Er bittet uns in sein Büro und erklärt mir, dass ich für Gambia ein Visum benötige und das theoretisch schon in Europa hätte besorgen können. Ich lüge, dass man mir auf dem Konsulat gesagt hätte, dass ich das auch vor Ort bekommen könnte.
Er schaut meinen Pass an und sagt freundlich, aber sehr bestimmt, dass es in Österreich keine Bot-schaft Gambias gäbe und ich deshalb mit dem Konsulat in Zürich oder Berlin telefoniert haben müsste. OK, also dem kann ich nichts vormachen. Aber er meint, selbstverständlich könnte ich es auch hier bekommen. Nach ca. einer halben Stunde, zehn Unterschriften, € 60,- die dreimal quit-tiert werden und vier Stempeln, bin ich endlich in Gambia. Wieder im Freien verabschiede ich mich von Abdu, den ich vermissen werde! Er schaut, dass er heute noch nach Dakar retour kommt. Ich schnappe mir das erste Taxi, verhandle den Preis und los geht die Fahrt nach Barra, von wo die Fähre über den Gambia River nach Banjul, der Hauptstadt Gambias ablegt.
Die 20 km bis dorthin unterscheiden sich sehr vom nördlichen Senegal, mit jedem Kilometer in Richtung Süden wir es grüner. Der Sahel geht südlich des Saloum River in das tropische Afrika über und jetzt säumen dichte, grüne Wälder unseren Weg. An der Fährstation angekommen, bin ich überrascht wie korrekt Britisch hier alles abläuft. Man stellt sich in einer Reihe am Kartenschalter an und bezahlt seine Passage. Der freundliche Herr am Schalter drängt mich zur Eile, da die Fähre jede Sekunde ablegt und erst in ca. vier Stunden das nächste Schiff in Richtung Banjul ausläuft.
So nehme ich den Fahrschein und das Wechselgeld in die Hand, werfe den Rucksack über die Schulter und spurte die ca. 100 Meter zur Fähre, die schon die ersten Luken zu schließen beginnt. Der Schweiß rinnt in Strömen über mein Gesicht als ich im Galopp auf den Kontrolleur der Fähre zulaufe. Ich halte ihm die Hand mit der Fahrkarte hin, die ihn aber überhaupt nicht interessiert. Er nimmt mir nur geschickt das Wechselgeld aus der Hand und sagt mir, dass ich mich beeilen soll und „have a nice trip“ höre ich auch noch. Schweißgebadet dränge ich mich zwischen Obstkisten und Bündeln lebender Hühner und schon legt die Fähre ab. Jetzt kommt auch noch ein Lachkrampf dazu, als ich daran denke wie geschickt mir der Kontrolleur das Wechselgeld abgenommen hat – einfach herrlich.
Die Fähre ist bis auf den letzten Quadratzentimeter belegt – LKWs, Autos, Motorräder, Waren aller Art, Kinder, Tiere und Menschen stehen dicht an dicht auf dem offenen Deck. Durch meinen Platz ganz hinten habe ich zwar nicht viel Platz, aber viel frische Luft und eine gute Sicht. Der Gambia-River ist hier so breit, dass man das andere Ufer gar nicht sehen kann. Wir scheinen mehr im offenen Atlantik zu fahren, als auf einem Fluss. Nach vierzig Minuten legen wir in Banjul an. Noch ein-mal so lange dauert es, bis sich die Fähre soweit geleert hat, dass auch ich mich in Richtung Bug aufmachen kann. Jetzt ist auch klar, warum es nicht vorwärts geht. Durch die im September immer noch anhaltende Regenzeit, ist das ganze Pier ca. einen halben Meter unter Wasser gesetzt.
Die mit bunten und schönen Gewändern gekleideten Afrikanerinnen versuchen alle über einen ganz schmalen, mit Brettern ausgelegten Pfad trocken das Ankunftsgebäude zu erreichen. Das also verursacht den Rückstau. Allerdings habe auch ich keine Lust auf nasse Füße und balanciere eben-falls über die Bretter. Genau in der Mitte merke ich, dass sich meine Armbanduhr vom Handgelenk löst – warum auch immer – und mit einem Platsch im Hafenbecken von Banjul versinkt. Der materielle Schaden hält sich sehr in Grenzen – jetzt erlebe ich das klassische afrikanische Sprichwort: die Europäer haben die Uhren, die Afrikaner die Zeit! Na, wenigstens wissen die Fische im Hafen jetzt wie spät es ist. Es dauert recht lange, bis ich Haddy, eine großgewachsene, junge Studentin finde, mit der ich vorab schon das Programm
abgesprochen habe. Sie studiert Tourismus und betreibt nebenbei eine kleine Agentur. Sie stellt mir meinen Fahrer und Guide für die nächsten zwei Tage vor, der sich selbstsicher mit seinem Namen vorstellt, aber meint, ich solle ihn doch einfach „Mr. President“ nennen. Auf dem Weg zu unserem Auto merke ich, dass ich mir den ganzen Balanceakt im Hafen hätte sparen können, da auch außerhalb des Hafens alles unter Wasser steht und man, egal wie, ohnehin dreckig und nass wird. Es ist schon fast dunkel, als wir in Serekunda, der benachbarten und größten Stadt von Gambia ankommen. Pünktlich holt mich Mr. President in der Früh im Hotel ab und wir fahren ca. 30 km südlich in ein Naturreservat, den Makasutu Forest. Ich bin begeistert von den vielen Vögeln, die hier überall her-umschwirren.
Bei einer Fahrt mit dem Kanu durch die Mangrovensümpfe sehe ich einige kleinere Krokodile im Wasser und viele Meerkatzen, eine kleine Affenart, in den Mangroven sitzen. Die Affen verbringen hier den größten Teil der Nacht und des Tages, genau in einer Höhe, die für die Krokodile nicht mehr erreichbar, aber soweit im dünnen Geäst, dass sie für die überall rumstreunenden und schwereren Paviane nicht zu erreichen sind. Paviane frischen ihren gelegentlichen Bedarf an tierischem Eiweiß gerne mit Meerkatzenfleisch auf. Nach einem Waldspaziergang fahren wir wieder in Richtung Serekunda und besuchen dort einen Viehmarkt.
Leider lassen sich Gerüche, Laute und Atmosphäre nicht in einen Blog packen – die ganze Szenerie ist einfach nur sensationell. Mit der Kamera laufe ich zwischen Schafen, Ziegen, bockigen Stieren und Kühen hindurch, deren neue und alte Besitzer sich über deren Preis lautstark duellieren. Die auf den Bäumen sitzenden Geier warten geduldig, ob auch für sie was abfällt.
Zum Mittagessen fahren wir in ein typisches gambisches Restaurant, wo sich zwischen „Mr. President“ und mir eine längere Konversation über das Alltagsleben in Gambia entwickelt. So erfahre ich die Meinung eines Einheimischen zu Themen wie Genitalverstümmelung, Sextourismus, Umweltproblemen etc. Mr. President möchte dafür umgekehrt wissen, wie seine Chancen den im reichen Europa wären, da sich auch hier viele junge Leute überlegen nach Norden aufzubrechen. So ehrlich er mir auf meine Fragen geantwortet hat, so direkt, aber ehrlich antworte auch ich ihm.
Nach einer Siesta im Hotel, die ich mit einem Strandspaziergang verbringe, fahren wir am Abend ca. 20 km nach Süden zum Tanjai Fischmarkt. Es sollte das absolute Highlight meiner Reise werden. Als wir ankommen, werden gerade zig hölzerne, bunte Fischerboote entladen. Dazu hunderte Leute, tausende Seevögel und das Meer. Der größte Fischmarkt Gambias wird hier von Zuwanderern aus Ghana kontrolliert und alles was angelandet wird, wird sofort sortiert, verteilt, bearbeitet und verkauft. Fast zwei Stunden schlendern wir durch den Markt, machen Fotos mit jungen Burschen, die uns stolz ihre Muskeln zeigen oder bekommen Flüche und Fischabfälle von Leuten nach geworfen, die nicht fotografiert werden möchten, obwohl ich vorab immer höflich um Erlaubnis bitte.
Viel zu schnell vergeht dieser spannende und wunderbare Tag. Nach einem Sandwich, einem Bier und einem Sundowner falle ich todmüde ins Bett und nicht einmal die kaputte Klimaanlage und die unerträgliche Hitze unter dem Moskitonetz hindern mich am Einschlafen. Mein letzter Tag in Westafrika beginnt mit einem Besuch am Hauptmarkt von Banjul. Auch hier wieder ein Stakkato an Geräuschen, Farben und Gerüchen, manchmal angenehm wie bei den Gewürzen, manchmal gewöhnungsbedürftig und teilweise unerträglich wie im Schlachthof.
Als Abschluss meiner Reise steht noch ein Besuch bei den heiligen Krokodilen von Katchically an. Hier geht man durch ein Gehege mit ca. 50 Nilkrokodilen, die heilig sind, was mir aber ehrlich gesagt egal ist, solange sie gut gefüttert und nicht hungrig sind.
Ein lokaler Guide erklärt mir die Wichtigkeit dieser Tiere in Hinsicht auf die religiöse Bedeutung, nicht ohne den erwarteten Hinweis, dass die Tiere auch gefüttert werden müssen und so ein Europäer wie ich schon ein paar Hendeln spendieren sollte, damit auch ich gesegnet werde. Nach dem Obolus drängt man mich zu einem Foto mit einem der Tiere, bei dem ich mich nicht wirklich wohl fühle. Ich weiß wie blitzschnell diese Echsen attackieren können, daher steigt mein Adrenalinspiegel auf Rekordwerte. Aber dieses Exemplar ist satt und träge, im Gegensatz zu „grumpy“, einem ca. 4 Meter langen Krokodil, das ich aber nur mit einem Respektabstand zu sehen bekomme.
Langsam machen wir uns auf den Weg zum Flughafen von Banjul und eine wunderschöne und interessante Woche in Senegambia neigt sich dem Ende zu. Noch am Flug nach Brüssel lasse ich all die Eindrücke Revue passieren und denke dabei an den Ausspruch eines der bedeutendsten Reisenden der Geschichte – den Marokkaner Ibn Battutha aus dem 13 Jhdt.:
Reisen – zuerst macht es dich sprachlos, danach verwandelt es dich in einen Geschichtenerzähler!
Euer Gerhard Rieder